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Bericht: Landesmeisterschaft Bayern 2017 BVDK

Tobias Moertel
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Tobias Moertel

Die Landesmeisterschaft in Bayern des BVDK ist vorbei und wir können von unserer Seite aus sagen, dass so gut wie alles perfekt gelaufen ist. Wir haben beinahe alle Werte erreicht, die wir jeweils bei den Athleten angestrebt und geplant hatten. Am Ende des Artikels findet ihr ein Athleten Highlight Video!Zu der Veranstaltung an sich sage ich zum Schluss noch etwas. Sonst denken wieder einige unfehlbare kritikresistente alte Hasen, es ginge primär darum irgendetwas schlecht zu reden und das „butthurt“ sein nimmt wieder überhand. Also wie gesagt, man kann gut gemeinte Kritik annehmen oder auch einfach als Reaktion andere beleidigen. Ich empfehle Ersteres. Wir wollen niemandem gefallen, wir wollen nur ehrlichen Kraftsport betreiben.

Die Ergebnisse unserer Athleten

Als erstes war Lea (-57 kg, Junior) dran. Sie war unser 3. Mädel mit einem 17,5 kg Total PR - 277,5 kg im Total standen letztendlich in der Ergebnisliste. Bei Karin kommen die 17,5 kg PR nur mit 4. Versuch zu Stande, jedoch wäre der Drittversuch höher angesetzt gewesen, wenn wir nicht den 4. Versuch im vornherein geplant hätten.Die Zahl hat wohl was. Da ein Frauen Total oft ca. der Hälfte eines „Männer-Totals“ entspricht, kann man sagen es wäre ca. ein 35 kg Total PR bei Männern. Das von Wettkampf zu Wettkampf in ca. einem halben Jahr. Mit dem Ergebnis müssen wir einfach zufrieden sein, mehr ist bei Fortgeschrittenen oft sehr unrealistisch. Lea erreichte den 1. Platz in der -57 kg Klasse; andere Altersklassen gab es an diesem Wettkampf nicht. Eine gemeldete Gegnerin startete eine Klasse höher und eine andere eine Klasse niedriger. So blieb es bei drei Mädels in der Klasse, von denen eine, weil nicht aus Bayern, außer Konkurrenz antrat.Lea hatte 8/9 gültige Versuche. Sie hatte in der Kniebeuge 95-102,5-107,5 kg in den jeweiligen Versuchen. Beim Bankdrücken 60-62,5 und 65 kg. Der letzte Versuch war aber wohl einen Hauch zu schwer und sie scheiterte knapp. Also blieb es bei 62,5 kg in der Wertung, womit sie gleichauf mit dem bayerischen Rekord ist, ihn aber nicht brechen konnte. Der Deutsche Rekord liegt derzeit bei 67,5 kg. Beim Kreuzheben war der letzte Versuch mit 107,5 kg wieder am Limit angesetzt. Durch ihre Willenskraft hat sie es geschafft keinen entscheidenden Versuch zu „failen“. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis. Beim Bankdrücken sind wir wohl auch nur ganz knapp am Ziel vorbei, also sehen wir das auch als Erfolg an!

Kreuzheben Lea Kannowsky

PS: Warum so kleine Sprünge beim Drücken?

2,5 kg ist wie für Männer ein 7,5 kg Sprung. Viele Coaches sehen das leider nicht, aber es zählen Prozente, nicht Zahlen. 7,5 kg Sprünge bei unter 50 kg Bankdrückleistung sollte ein NoGo sein, denn das wären auf einen Mann übertragen 22,5 kg. Sowas verrücktes würde wohl kaum einer machen. 140 -> 162,5 kg?! Mehr dazu in unserem Artikel über die Versuchswahl.PPS: So verschenkt offensichtlicher Weise man bei Mädels auch kein Total, wie man bei Lea sehen konnte.Als nächstes kam Daniel (-83 kg, Aktive) dran. In der Kniebeuge sind wir etwas niedriger gegangen als geplant, da er sich nicht gut gefühlt hat und gültige Versuche bei seinem ersten Wettkampf oberste Priorität hatten. Also blieb es bei 195-202,5-210 kg, aber 3/3 gültig. Beim Bankdrücken wollten wir im Optimalfall auf 140 kg - 127,5 kg war der Opener. Da 135 kg im Zweiten aber schon relativ schwer waren, nahmen wir 137,5 kg im dritten Versuch, an denen er aber knapp scheiterte. Aber auch hier kein Total verschenkt!Beim Kreuzheben lief es gut. Wir starteten mit 185 kg, danach 202,5 kg im 2. Versuch. Zuletzt sehr sichere 210 kg, damit wir auch hier wieder gültige Versuche in der Wertung haben. Das waren insgesamt 555 kg Total bei 81,1 kg Körpergewicht. Danke an Pierre für die Hilfe bei dem Coaching und der Betreuung! Daniel machte den 8. Platz von 13. Plätzen.Patrik (-93 kg, Junior) ist in der Gruppe danach gestartet. Für ihn galt es seine alten Bestwerte in jeder Übung zu schlagen. Und das hat er auch getan. Mit 530 kg Total und 9 gültigen Versuchen hat er für sich einen 17,5 kg Total PR gesichert. Dabei waren alle 3. Versuche noch viel leichter als geplant. In der Kniebeuge waren es 187,5-197,5-205 kg. Beim Bankdrücken 105-110 und sehr leichte 115 kg. Beim Kreuzheben 185-200 und 210 kg. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und langsam kriegt Patrik Sicherheit auf der Plattform. Dies war mit Abstand sein bester Wettkampf!Christopher Scheler (-93, Aktive) startete in der gleichen Gruppe. Er hat unserer Meinung die beste Performance des Tages hingelegt. Mit 225/160/280 kg hatte er 665 kg Total bei 9 gültigen Versuchen. Damit liegt er 5 kg unter der Classic B-Kadernorm - das reichte für den 3. Platz. Unter den RAW Liftern war er der zweitstärkste, knapp hinter Bernhard Klinger, welcher auch eine super Leistung gezeigt hat. Da sind wir mal gespannt auf die Deutsche im Oktober.

Kniebeuge Christopher Scheler

Die 3. Starter Gruppe war für die Heber bis 105 kg reserviert. Hier kam zuerst Maxi (-105, Junior) dran. Auch er konnte sein Total steigern, um satte 20 kg. Es hätten 30 kg sein können, aber die 230 kg wollten in der Kniebeuge an diesem Tag nicht. Da haben wir auch eine falsche Entscheidung getroffen und waren zu sehr auf die Zahl fixiert. 227,5 kg hätte unter Umständen ganz gut geklappt. Also Kilos verschenkt, was eigentlich nicht passieren sollte.Beim Bankdrücken lief es dafür super, dort konnte er mit 140 kg Bankdrücken seinen Bestwert um 7,5 kg steigern. Beim Kreuzheben waren wir etwas vorsichtig, da er im Kniebeugen etwas Kraft gelassen hat.Mit 220 kg stiegen wir sehr leicht ein. Erhöhten auf 237,5 kg und blieben danach auf konservativen 250 kg. Die waren wohl noch etwas zu leicht, aber beim nächsten Mal wagen wir wohl etwas mehr. Somit schloss er mit einem 610 kg Total ab bei 98,2 kg Körpergewicht. 8/9 gültige Versuche waren es hier. Die 9/9 wollen bei Maxi bisher nicht so richtig klappen, was aber nicht an ihm, sondern an der Versuchsauswahl lag.Ahmet Apari (-120 kg, Junior) war unser letzter Athlet vor Ort. Er startete mit 120,6 kg in der offenen Klasse, da uns das Gewicht egal war. In den oberen Klassen starteten so gut wie alle Athleten mit Equipment. Ahmet wurde 3. Platz von 5, da zwei seiner Gegner keine gültige Kniebeuge in die Wertung gebracht haben. Ahmet machte die meisten Fortschritte beim Kniebeugen. Dort bewältigte er 217,5 kg im dritten Versuch.Beim Bankdrücken wieder 140 kg, aber da arbeiten wir jetzt an der Technik um das Bestmögliche bis zur DM rauszuholen. Beim Kreuzheben konnte er seinen Bestwert von der DM auch um paar kg überbieten. Dort packte er 257,5 kg. Insgesamt war das ein Total von 615 kg und 9/9 gültigen Versuchen. Wir waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis und das war so ziemlich genau das, was wir im vornherein geplant hatten.Er hatte übrigens den höchsten Deadlift unter den -120 kg und den +120 kg Athleten. Dazu ist es erwähnenswert, dass man bei dieser Übung am wenigsten von dem zusätzlichen Körpergewicht profitiert, das heißt sehr starkes Kreuzheben in den unteren Klassen ist eher die Norm, als in den oberen Klassen.

Kniebeuge Ahmet

Das war es mit unseren Team Athleten. Natürlich haben wir auch noch weitere Heber betreut und gecoached. Auch dort waren die Ergebnisse durch die Bank super, und wir sind absolut zufrieden!

Der Wettkampfablauf

Jetzt noch zum Wettkampf Ablauf an sich. An sich ging der Wettkampf flüssig durch mit wenig Verzögerung. Ein paar Kritikpunkte gibt es dennoch. Zum großen Teil denke ich berechtigt, manche Sachen kann ich vielleicht nur nicht nachvollziehen.

Wichtig ist hierbei anzumerken, dass man dem Ausrichter Respekt und Dank zollen sollte. Kritik ist nicht dafür da, die Leistungen des Ausrichters zu relativieren. Es steckt jede Menge Arbeit dahinter so einen Wettkampf zu organisieren und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.Ich denke aber, dass Anregungen von außen den Organisatoren helfen ihre Arbeit noch besser zu machen.

Warum so viele Starter an einem Tag? Bei ähnlich vielen Teilnehmern war es letztes Jahr auf zwei Tage aufgeteilt. So ging das flüssig durch und es war keine Extrembelastung für viele vor Ort. Dieses Jahr startete die letzte Gruppe um offiziell 19:30 Uhr (eventuell etwas später in echt). Das war für Heber und Betreuer (natürlich auch für die Helfer vor Ort) eine starke Belastung. Der Wettkampf war wirklich am Limit organisiert und ging von früh bis nachts. Dort könnte man die Überlegung treffen das Ganze noch auf zwei Tage aufzuteilen.PS: Altersklassen sind dieses Jahr ausgegliedert, sonst wären es mehr Teilnehmer als letztes Jahr geworden.► Alle Frauen in einer Gruppe wäre eventuell besser gewesen, dieses Mal waren sie auf zwei Gruppen aufgeteilt. Vielleicht ging es organisatorisch nicht anders, aber so müssen die Stecker echt viel Arbeit leisten und es dauert von 70 auf 220 kg zu stecken während eines Durchgangs. Außerdem ist es für den Zuschauer oft angenehmer anzusehen, wie die Mädels unter sich abschneiden, teils auch unabhängig vom Gewicht auf der Hantel.► Beim Stecken gab es öfters Probleme und ging nicht immer schnell. Es gibt zu wenig geübtes Personal was das Stecken und das Spotten angeht. Dort muss der Verband vielleicht darüber nachdenken Schritte einzuleiten, dass rechtzeitig primär geübtes Personal zur Verfügung steht. Ja es ist ein kleiner Sport, aber dann müssen eben mehr Leute mit anpacken. Und Leute herzaubern kann auch niemand, also sollte man aktiv handeln.► 15 kg Scheiben haben gefehlt. Sehr alte, unschöne, kleine Scheiben wurden stattdessen verwendet. Es sollte möglich sein für eine bayerische Meisterschaft die notwendigen Scheiben zu organisieren, da es sich jeweils nur um ein Paar handelt. Kein Muss, aber nice to have.► Im Aufwärmbereich waren kaum 1,25 kg Scheiben vorhanden. Für FRAUEN DRINGEND NOTWENDIG, wenn die Leistung noch bei unter 60 kg liegt. Sonst fehlen oftmals die notwendigen Schritte im Warmup. 2,5 kg sind einfach verdammt viel für ein leichtes Mädel. Jedoch konnte man zum Glück durch 0,5 kg und 1 kg Scheiben improvisieren. Wir hatten leider auch schon Wettkämpfe, bei denen die leichteste Scheibe 5 kg hatte.► Im Aufwärmbereich waren viele Stangen oft zu dünn und beinahe alle falsch markiert. Man sollte es vor allem ungeübten Athleten nicht unnötig schwer machen, wenn sie dann völlig verwirrt sind, wo sie denn greifen sollen. Anmerkung hier: Es wurde nach einiger Zeit (am Nachmittag) Klebeband an den richtigen Stellen angebracht, dieses diente zur Markierung. Das Klebeband ging gegen Ende des Wettkampfes wieder ab.Tipp von mir: Fragt andere Vereine nach passenden Stangen. Dieser Aufwand für eine Landesmeisterschaft lohnt sich denke ich einmal im Jahr. Diese Stangen kann man markieren, damit sie wieder beim richtigen Besitzer landen. Genau das gleiche gilt für etwaige Scheiben die fehlen.► Der Beamer war so angebracht, dass man aus dem Aufwärmbereich keine Reihenfolge erkennen konnte bzw. auch draußen nur schwer, da das Bild zu klein war. Zusätzlich wurde anscheinend nur mit einem Monitor gearbeitet, sodass die Organisation zwischen den verschiedenen Blättern hin und her schaltete, was der Zuschauer normal nicht sehen soll. In dieser Zeit war es dann oft nicht möglich die Reihenfolge zu kontrollieren. Die Durchsagen waren hingegen sehr gut und verständlich.Als Organisator sollte man zwei Monitore verwenden, um unübersichtliches hin- und herschalten zwischen Tabellen zu vermeiden. Zusätzlich sollte ein Monitor im Aufwärmbereich aufgestellt werden, sodass die Reihenfolge ersichtlich ist. Dies wurde beispielsweise bei der UPC DM super gemacht. Wenn man nicht weiß wie man das technisch lösen kann, muss man Leute fragen, die sich auskennen.Alles in Allem war es es gelungener und spannender Wettkampf! Es hat wie immer sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es für Betreuer und Athleten anstrengend ist.Danke an alle Teilnehmer, Helfer und Organisatoren für den tollen Wettkampf! Bis nächstes Jahr!Hier das Athleten Highlight Video! Wenn es dir gefällt, kannst du uns ja schnell in YouTube ein "Like" hinterlassen :)[embedyt] https://www.youtube.com/watch?v=HMZBulJWNDY[/embedyt]► Kontakt: info@dedicatedsports.de

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