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Was ist Talent im Powerlifting?

Julian Schramm
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Julian Schramm

Was bezeichnet man in unserem Sport als Talent?

 Ich denke ihr merkt schon wo das ganze hinführt und wie komplex diese Frage eigentlich ist. Dass Talent im Powerlifting, wie auch wohl in den meisten anderen Sportarten, eine relativ große Rolle spielt wird wohl niemand verneinen können. Was ist wenn man nur durchschnittlich talentiert ist? Sollte man etwas anderes machen?

Warum ich denke, dass Powerlifting vielen anderen Sportarten überlegen ist, ist der Fakt, dass man gewinnen kann, aber nur schwer verlieren.

Hat man verloren wenn man seine persönlichen Bestleistungen brechen konnte? Wenn man alles gegeben hat? Wenn man vielleicht trotz Krankheit und Verletzung antritt, seine Bestleistungen nicht schlagen kann, aber die Zweifel besiegt, die man die letzten Wochen hatte? Wann hat man eigentlich verloren?Der letzte Platz auf einem Wettkampf heißt, dass sich die anderen nicht getraut haben. Vielleicht mögen sie auch einfach keine Wettkämpfe. Es soll auch gar nicht um die anderen gehen. Du hast dich getraut. Punkt.

Es geht um dich

In diesem Sport geht es darum DEIN Optimum zu finden. Dich immer wieder zu pushen. Die harte Arbeit endlich in Zahlen umwandeln und die Urkunde mit neuen Bestleistungen an die Wand hängen. Da hängt also die Arbeit der letzten Monate.  Es ist ein ehrlicher Sport. Einfach und ehrlich. Einfach ja, aber sicher nicht leicht. Sowas wird auch gerne mal verwechselt. Die Übungen mögen für viele simpel erscheinen. Sie sind aber 1. komplexer als sie scheinen und 2. ist der Weg ganz sicher kein leichter. Netflix & Co geben einem tausend Gründe nicht 4 mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen.Was in dem Sport natürlich auch entscheidend ist, ist die sportliche Vergangenheit. Wenn manche sagen, ja der hat es leicht, er war vorher Turner, der andere Leichtathlet und der nächste Bodybuilder. Ja sicher haben sie bessere Startvoraussetzungen. Aber was haben sie davor geleistet? Ach genau, harte Arbeit.Bloß weil sie nicht ihr Leben lang Powerlifting betrieben haben, haben sie es nicht weniger verdient. Ich habe größten Respekt, vor allem auch vor oftmals belächelten Bodybuildern. Als Powerlifter wird man oft Pumper genannt. Man will dann oft schnell aufklären, dass man nicht pumpen geht, sondern einen Sport betreibt. Die Bodybuilder sind die Pumper.   Der wissenschaftlich fundierteste Weg zu einer hohen Relativwertung - was der generellste Maßstab in Powerlifting ist den wir kennen - ist eine gute Körperkomposition. Manchmal heißt es eine Gewichtsklasse nach oben oder auch mal nach unten. Das heißt Kalorien zählen, Eiweißbedarf täglich decken. Kalorienüberschüsse und Defizite planen. Strategischer Muskelaufbau oder Fettabbau, je nachdem was gerade angemessen erscheint.

Oftmals plant man ein Jahr oder länger im Voraus, wann man sich wie ernährt und wann man wie trainiert.

  • Wann ernährt man sich im Kaloriendefizit? Wann im Kalorienüberschuss?
  • Welchen Wettkampf macht man aus dem Training heraus mit? Auf welchen Wettkampf bereitet man sich spezifisch vor?

Generell kann man sagen: Man will über die Jahre in den Gewichtsklassen nach oben! Je kleiner und leaner man in der jeweiligen Gewichtsklasse ist, desto besser die Chancen auf den Sieg. Wenn man anfängt mit dem Sport hat man in der Regel sein naturales Limit noch nicht erreicht. Die meisten Athleten sollten eher daran denken in eine höhere Gewichtsklasse zu bulken, anstatt ständig runter zu diäten oder das Gewicht zu halten. Wer aber einen sehr hohen KFA hat, sollte natürlich diäten und eine Klasse runter. Bei einem sehr hohen Leistungslevel kann es sich auch lohnen eine Gewichtsklasse runter zu gehen, während man versucht seine Kraft zu halten.

Geduld ist das was dazu gehört.

Viele harte Arbeit über lange Zeit. Die hat aber auch der Bodybuilder geleistet. Er hat seine Muskeln schon, also das Potential stark zu sein. Für ihn ist das Wichtigste die optimale Technik. Für einen reinen Powerlifter sollte zum Teil der Fokus auf der Verbesserung der Körperkomposition liegen, also Bodybuilding. Klingt unlogisch oder? Ja so haben es sich viele sicher nicht vorgestellt, als sie Starting Strength gelesen haben. Es handelt sich eben nicht um Powerlifting Literatur. Der Autor ist auch kein Powerlifting Coach in dem Sinne. Es ist ein wichtiges Buch, aber man sollte sich von der ewigen Progression verabschieden die über Progressive Overload erreicht werden soll. Ja es ist ein wichtiger Part, aber etwas komplizierter ist es in der Praxis schon noch.

Was will ich mit all dem sagen?

Respect dat Muscles!

Seht ihr einen muskulösen Typen, der eurer Meinung nach natural und stark ist, dann habt ihr einen besseren Indikator dafür gefunden, wie viel Arbeit da rein gesteckt wurde. Anders als bei einem dünneren Typen, der aber für seine wenig Masse unglaublich viel bewegt. Ja sicher hat auch er technisch viel Arbeit geleistet. Leider ist dort aber die Wahrscheinlichkeit, dass Hebel und Proportionen eine große Rolle gespielt haben sehr hoch. Schämen muss man sich dafür nicht, nur sollte man dann auch versuchen das Maximum herauszuholen.Muskelaufbau ist der langwierigste Prozess Richtung Elite Powerlifter! Dass diese Arbeit sehr viele Jahre dauert, ist auch wissenschaftlich gut erfasst. Genauso, dass sich die Chancen für ein hohes Total ungemein erhöhen, wenn man mehr Muskelmasse besitzt als seine Gegner.Stellt euch der Arbeit! Am besten jetzt. Schluss mit Stillstand. Überlegt euch ganz genau, ob ihr gerade euer Gewicht einfach nur halten oder ob ihr weiterkommen wollt. Ja auf einem hohen Niveau ist halten oft sinnvoll. Das habt ihr aber sicher nicht nach wenigen Jahren erreicht...

BE DEDICATED BECOME STRONG!
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